Höchstgraduierte Taekwondo-Sportlerin in der Vereins-geschichte des TV Passau
Als Lena Pilati (32) auf der bayerischen Landes-DAN-Prüfung mit sehr gutem Ergebnis ihre Prüfungen zum 4. DAN bestanden hatte, setzte sie gleich zwei neue Meilensteine in der Vereinsgeschichte der Abteilung Taekwondo im TV Passau. Zum einen stellt sie mit ihrem 4. DAN die höchstgraduierte Schwarzgurtträgerin der Abteilung, zum anderen ist sie damit auch die erste Frau, die nun den Titel „Lehrergrad“ tragen darf.
Bei den Schwarzgurten bezeichnen die ersten 3 DAN-Grade den Meistertitel, der 4. und 5. DAN die Lehrergraduierung sowie vom 6. bis 9. DAN den Titel des Großmeisters.
Keine Frage, dass bei solchen Veranstaltungen das Prüfungsgremium mit namhaften Größen aus dem Olympischen Taekwondo vertreten ist. Vorsitzender im Komitee war Jürgen Kohler vom TSV Eintracht Karlsfeld, Großmeister (8. DAN) im World Taekwondo, Inhaber Prüferlizenz DTU sowie DOSB Trainer C- und B-Lizenz.
Zweiter im Bunde war Großmeister Uwe Neumann (7. DAN) ebenfalls vom TSV Eintracht Karlsfeld, mit der Prüferlizenz DTU, DOSB Trainer C-Lizenz, Bundes- und Landeskampfrichterlizenz sowie WT-Kampfrichterlizenz.
Mit Großmeister Jörg Steindl (6. DAN) vom TUS Rosenberg 1911 wurde das Prüfungsgremium komplettiert. Er besitzt die Prüferlizenz DTU sowie die DOSB Trainer C- und B-Lizenz. Außerdem ist er Taekwondo-Lehrer der Deutschen sowie Europäischen Taekwondo Union (DTU/ETU).

Pilati, die seit ihrem 5. Lebensjahr Taekwondo betreibt, geht seit 2016 im TV Passau ihrer Leidenschaft für diese Sportart nach. Im Wissen, dass diese Prüfung vor solch hochrangingen Großmeistern kein Spaziergang wird, hat sie sich intensiv auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet.
Ein großer Bestandteil der Aufgaben war dabei der Formenlauf, ein Kampf gegen imaginäre Gegner mit vorgeschriebenen Angriffs- und Verteidigungstechniken. Pilati musste eine Überprüfungsform nach freier Wahl, die zwei Hauptformen „Poomsae Taebaek“ und „Poomsae Pyeongwon“ sowie nochmals zwei freiwählbare Zusatzformen laufen. Dabei legten die Prüfer nicht nur Augenmerk auf exakte Techniken, sondern vielmehr auch auf eine überzeugende Präsentation. Jeder kann sich vorstellen, dass das sehr viel Konzentration und Ausdauer forderte.

Ein weiterer Technikbereich, in dem sich Pilati beweisen musste, war das Prüfungsfach Ilbo-Taeryon, der sogenannte Ein-Schritt-Kampf. Bei diesem müssen besonders Abwehr- und Kontertechniken aus der Grundstellung heraus präsentiert werden. Mit ihren beiden Vereinspartnern Matthias Prügl (4. DAN) und Mark Kolesch (3. DAN) zeigte die Passauerin ihr Geschick für den richtige Abstand, die erforderliche Schnelligkeit und die präzise Ausführung der vorgeführten Techniken. Einige dieser Techniken kamen denn auch in einem eineinhalbminütigen freien Wettkampf mit ihrer Trainingspartnerin Darleene Lenk-Blochowitz (3. DAN) zum Einsatz.
Ein weiterer Höhepunkt in Pilati´s Präsentation war ihr Gleichgewichtsbruchtest auf einem Medizinball, auf dem sie mit einem Fußkick (Yop-Chaggi) ein Brett durchschlug, ohne herunterzufallen. Bretthalter war Ihr Haupttrainer Großmeister Peter Obermeier (6. DAN).
Am Ende hat sich all der Übungsaufwand bezahlt gemacht, attestierten ihr die Prüfer doch ein sehr gutes Prüfungsergebnis. So konnte Pilati am Ende eines langen Tages mit großer Freude ihre Urkunde zum 4. DAN in Empfang nehmen. Als beliebte Kindertrainerin der Abteilung Taekwondo des TV Passau wird sie auch in der Zukunft ein großes Vorbild für den jungen Nachwuchs der Abteilung sein.