TV Passau 1862 e.V. Abteilung Taekwondo Passau

Freikampf, Selbstverteidigung und Bruchtest

Der Freikampf – Taeryon

Grundlegend kann man sagen, dass Partnerübungen im Freikampf eine Ausführung und Kombination der in der Grundschule erlernten Techniken gegen einen einzelnen Gegner bzw. Übungspartner ist. Obwohl es im Taekwondo viele verschiedene Techniken gibt, folgt der Ablauf immer einem einheitlichen Schema:

Als erstes setzt der Angreifer einen Schritt nach hinten und kündigt seinen kommenden Angriff durch ein Kommando an. Sobald der verteidigende Kämpfer bereit ist, gibt er seinem Gegenüber ein kurzes Kommando, worauf der Angreifer eine Aktion (oftmals abgesprochen) ausführt. Diese Angriffstechnik gilt es dann, vom Verteidiger frei mit ihm bekannten oder auch vorgegebenen Techniken, abzuwehren.

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  • Nach der Anzahl der Angriffstechniken; Ilbo-, Ibo- und Sambo-Taeryon:
    Hier wurde Ilbo-, Ibo- und Sambo-Taeryon genannt, was soviel heißt wie; Ein-, Zwei- und Dreischrittkampf. Der Angreifer geht zuerst einen Schritt zurück, um dann mit einer, zwei oder drei Techniken nach vorne, auf den Verteidiger zu, anzugreifen. Die Angriffe erfolgen nur mit Fauststoß oder mit einer Fuß- / Faust-Kombination.
  • Nach der Art der Verteidigungs- und Angriffstechnik, durch die Unterscheidung zwischen formen- und wettkampforientiert:
    Darunter muss man sich die unterschiedlichen Technikvarianten vorstellen. Entweder Techniken aus dem Formenbereich, die dann auch aus einer Form abgewandelt wurden. Oder Techniken wettkampfspezifisch, wie sie in einer Kampfsituation im Vollkontakt Taekwondo Wettkampf entstehen können.
  • Nach den Trainingsvariationen (Angriff von vorne, hinten, sternform, Verteidiger hat geschlossene Augen etc.):
    Gemeint sind damit mehr die unterschiedlichen Trainingsvarianten, die jeder Trainer für sich bevorzugt oder mit seinen Schülern übt. Hier kann man die unterschiedlichsten Lernübungen zusammenstellen um eine Notsituation zu simulieren.
Die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung – Hosinsul

Unser Verein bietet für die Mitglieder ein Selbstverteidigungstraining an, dass  praxisnah, durchdacht, in welchem nicht etwa nur Taekwondo-Techniken zur Anwendung kommen, sondern jegliche nützlichen und effektiven Maßnahme zur Abwehr von Angriffen. Es ist die Grundvoraussetzung um in einer Gefahrensituation das richtige Verhalten zu zeigen.

Der traditionelle Gedanke der Selbstverteidigung spielt auch im heutigen Taekwondo und auch in unserem Verein eine wichtige Rolle.

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Denn außerhalb des Trainingsraum sind Kämpfe alles andere als fair. Selbstverteidigung ist begründet durch schnelle korrekte Handlungen, die nicht aus dem Gedächtnis kommen, sondern automatisch erfolgen. Die Abwehren bzw. Gegenangriffe müssen der Situation angepasst sein.

Es gibt aber natürlich auch einfache Verhaltensmaßregeln und Abwehrtechniken, die man nach und nach erlernt und die sich in gewissen Situationen durchaus als nützlich erweisen. Zuerst lernt man, sich z.B. gegen Festhalten eines Armes bzw. beider Arme zu wehren. Dann wird der Schwierigkeitsgrad zunehmend gesteigert, bis man auch fähig ist, sich gegen mehrere Angreifer zur Wehr zu setzen.

Der Bruchtest – Kyok-Pa

Kyok-pa ist ein weiterer fester Bestandteil des Taekwondo, bei dem es besonders auf eine genaue Technik unter größtmöglicher Kraftentfaltung ankommt.

Beim Bruchtest wird die Wirksamkeit der Taekwondo-Technik unter Beweis gestellt, indem Bretter oder Steine mit den geübten Techniken der Hände und Füße zerbrochen werden.

Red Bag Day

Doch nicht nur Technik, Schnelligkeit und Kraft sind für eine gelungene Bruchtestdemonstration maßgebend, sondern auch Genauigkeit und Konzentration. Die geistige Konzentration versetzt den Ausübenden in die Lage, alle inneren und äußeren Kräfte auf einen einzigen Punkt zu bringen, den Punkt des Auftreffens.

Bruchtests an von Partnern gehaltenen Brettern bergen besondere Schwierigkeiten in sich. Die Bretthalter dürfen nicht nachgeben, sondern müssen beim Auftreffen der Bruchtechnik starr und fest halten. Um dies zu erreichen müssen sie fest in Ap-gubi stehen, wobei sich die oben haltenden Hände überkreuzen. Die Halter müssen ihre Körper kurz vor dem Auftreffen der Bruchtechnik anspannen, um der Wucht des Stoßes nicht nachzugeben.

Damit man das Brett bequem halten kann, sollte es mindestens 30 x 30 cm messen. Für Kinder bis 13 Jahre sollten die Bretter nicht stärker als 1,5 cm sein. Die Bretter für 14- und 15-jährige Jugendliche sollten eine Stärke von 2 cm, für 16- und 17-jährige von 2,5 cm haben. Erwachsene ab 18 Jahren sollten Bretter ab 3 cm Stärke zerbrechen können.